Innovativ. Effizient.
Ressourcenschonend.

RiA.H gewinnt das Gestein aus teerhaltigem Asphalt zurück und schließt damit einen Kreislauf, der eine unserer wertvollsten Ressourcen schont.

Kontakt aufnehmen

RiA.H macht aus verbrauchtem
Gestein neuen Rohstoff

RiA.H gewinnt durch ihr innovatives Verfahren das ursprüngliche Gestein aus teerhaltigem Asphalt nachhaltig zurück und stellt den wertvollen Rohstoff der Bauindustrie zur Verfügung.



RIA.H schützt wertvolle Ressourcen

Wenn in Deutschland eine Straße erneuert wird, gelangt ein großer Teil des ausgedienten, teerhaltigen Straßenbelags auf Deponien. Der Grund dafür: Alter Asphalt enthält im bituminösen Bindemittel oft teerhaltige Substanzen. Er darf nur sehr eingeschränkt wieder eingesetzt werden, weil er krebserzeugende Schadstoffe enthält, sogenannte Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Das Dilemma: Asphalt besteht nur zu etwa 5 % aus Bitumen als Bindemittel – unabhängig davon, ob teerhaltig oder nicht – und zu etwa 95 % aus hochwertigem Naturgestein, einem wertvollen Rohstoff.

In Form von Sand, Splitt, Schotter und Füller wird die Ressource nicht nur für neue Straßenbeläge, sondern auch für die Herstellung von Beton benötigt. Auf der Deponie jedoch bleiben die Gesteinsbestandteile im Asphalt gebunden, werden nicht mehr verwendet und gehen damit dem Wirtschaftskreislauf für immer verloren. Aus diesem Grund muss immer weiter neues Gestein aus unseren Gebirgen abgebaut werden.

Eine Alternative zur Deponierung des Asphalts ist die Wiederaufbereitung des Straßenbelags. In Deutschland allerdings gibt es dafür noch keine einzige Anlage. Deshalb gelangt ein großer Teil des teerhaltigen Asphalts deutscher wie auch anderer europäischer Straßen per LKW oder Schiff in die Niederlande, um dort thermisch behandelt zu werden. Das verursacht hohe Transportemissionen. Darüber hinaus wird auf diese Weise das Näheprinzip vernachlässigt: Abfälle möglichst dort zu behandeln und einer Verwertung zuzuführen, wo sie anfallen.

Und besonders entscheidend: Die Gesteinsbestandteile verbleiben in den Niederlanden und stehen unserem Land nicht mehr als Rohstoffe zur Verfügung.

RiA.H befreit das Gestein vom Teer

Mit RiA.H wollen wir das ändern. RiA.H steht für Rohstoffrückgewinnung durch innovative Asphaltaufbereitung im Harz. Die Anlage verfügt über ein innovatives Aufbereitungsverfahren, welches das im Asphalt gebundene Gestein vom Teer und Bindemittel reinigt, das heißt, davon komplett befreit und für die Wiederverwertung/-verwendung vorbereitet.

Dabei arbeitet RiA.H annähernd autotherm. Das bedeutet: Sie benötigt nahezu keine Energie von außen, weil bei dem Verfahren die aus dem Bitumen (Energieträger) stammende Energie für den Prozess verwendet wird. Zusätzlich entsteht dabei ein erheblicher Energieüberschuss, der einer externen Nutzung zugeführt wird. Auf diese Weise schließt RiA.H einen Kreislauf, der nicht nur einen Beitrag zum Schutz unserer Gebirge und Landschaft leistet, sondern auch für weniger Transportemissionen und weniger Einsatz externer Energie sorgt. So leistet RiA.H auf vielfache Art einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung begrenzter, umweltrelevanter Ressourcen.

RiA.H sorgt für einen geschlossenen Kreislauf

RiA.H wird auf dem Gelände der IVH Industriepark und Verwertungszentrum Harz GmbH in Harlingerode errichtet, einem ehemaligen, metallurgisch geprägten Hüttengelände. Hier wird der zu behandelnde Straßenaufbruch per LKW angeliefert – und zwar über eine Straße, die nördlich, außerhalb der Ortschaften Oker und Harlingerode verläuft.

Das Material wird in einer geschlossenen Vorbereitungshalle abgeladen und zwischengelagert. Sie ist mit Staubabsaugvorrichtungen ausgestattet, die eventuell auftretende Emissionen direkt der Behandlungstrommel zuleiten.

Im ersten Behandlungsschritt wird der Asphalt schonend an den Gesteinskorngrenzen mechanisch aufgeschlossen. Anschließend transportiert ein geschlossenes Förderband das Material in die Behandlungstrommel. Dort befreit RiA.H das im Asphalt gebundene Gestein vom Teer, indem sie die organischen Bestandteile kontrolliert bei einer gleichmäßigen Temperatur von 600°C verbrennt. Anschließend sorgt RiA.H mit einer separaten Abgasnachverbrennung bei 850°C und nachgeschalteter Filtertechnik für eine schadstofffreie Abluft entsprechend den aktuellen Umweltbestimmungen.

Am Ende des Prozesses wird das gereinigte Gesteinsmaterial den zukünftigen Einsatzbereichen entsprechend klassiert. Anschließend gelangt es dann als umwelt- und qualitätsgeprüfter, zertifizierter Rohstoff verschiedener Körnung – also Sand, Split, Schotter oder Füller – zurück in den Baustoffkreislauf wie zum Beispiel in Neuasphalt oder Beton.

Unsere Antworten auf häufig gestellte Fragen:

  • Warum ist die Anlage ressourcenschonend?

    Derzeit wird teerhaltiger Asphalt mit LKW auf Deponien beziehungsweise per LKW oder Schiff zu Behandlungsanlagen in den Niederlanden transportiert. Dabei entstehen aufgrund der großen Transportentfernungen enorme Emissionen. Asphalt besteht aber zu etwa 95 % aus einem wertvollen Rohstoff: Gestein!

    Dieses Gestein verbleibt entweder nach der Behandlung in den Niederlanden oder ist bei Deponierung für immer im dort abgelagerten Asphalt gebunden. Es kann daher in beiden Fällen nicht mehr verwendet werden und geht damit dem Wirtschaftskreislauf für immer verloren. Aus diesem Grund muss immer weiter neues Gestein aus unseren Gebirgen abgebaut werden.

    Mit RiA.H werden diese teerhaltigen Straßenbeläge weder in die Niederlande transportiert noch verbrauchen sie unnötig Deponievolumen in Deutschland. Stattdessen werden sie hier im Harz bearbeitet. Die Anlage reinigt das Gestein vom teerhaltigen Bindemittel und gewinnt damit die Sand-, Splitt- und Schotterbestandteile zurück, ebenso wie die Feinstbestandteile, den sogenannten Füller. Diese Materialien können dann unter anderem für den Straßenbau wiederverwendet oder bei der Herstellung von Beton neu eingesetzt werden. Durch den Einsatz von RiA.H muss daher kein neues Gestein aus Gebirgen wie dem Harz abgebaut werden und unsere natürlichen Ressourcen werden geschont.

  • Verursacht die Anlage Emissionen?

    Der zu RiA.H angelieferte zu behandelnde Straßenaufbruch wird in einer geschlossenen Vorbereitungshalle abgeladen und dort zwischengelagert. Diese ist mit Staubabsaugvorrichtungen ausgestattet, die eventuell auftretende Staubemissionen direkt der Behandlungstrommel der Anlage zuführen, sodass diese nicht nach außen dringen können.

    Der in der Vorbereitungshalle schonend mechanisch aufgeschlossene Straßenaufbruch wird über ein geschlossenes Förderband in die Behandlungstrommel transportiert. Emissionen in die Umgebung werden daher auch bei diesem Vorgang unterbunden.

    Nach der Verbrennung in der Behandlungstrommel bei 600 °C sorgt RiA.H mit einer separaten Abgasnachverbrennung bei 850 °C und einer Rauchgasreinigung nach dem Stand der Technik für schadstofffreie Abluft entsprechend den aktuellen Umweltbestimmungen.

    Die Abluft ist dadurch deutlich reiner als zum Beispiel jene aus einem privaten Kamin oder Holzofen.

  • Woher weiß ich, dass die Grenzwerte eingehalten werden?

    Die Zusammensetzung der Abluft wird an verschiedenen, mit der Behörde abgestimmten Prozesspunkten regelmäßig gemessen und mit den vorgeschriebenen, aktuellen Grenzwerten abgeglichen. Somit unterliegt die Abluft von RiA.H einer kontinuierlichen Überwachung. Die zuständige Überwachungsbehörde hat ständig die Möglichkeit, die Messwerte über „remote control“ einzusehen. Die interessierte Öffentlichkeit kann sich jederzeit über die aktuellen Messwerte informieren. Sie werden öffentlich gemacht beziehungsweise sind allgemein zugänglich.

  • Wie gefährlich sind die im teerhaltigen Straßenaufbruch enthaltenen Schadstoffe?

    In teerhaltigem Straßenaufbruch sind größere Mengen an Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) enthalten, die krebserzeugend sein können, wenn sie in höheren Konzentrationen beziehungsweise über längere Zeiträume eingeatmet oder über den Mund, aber auch über die Haut, aufgenommen werden.

    PAK entstehen bei der unvollständigen Verbrennung organischen Materials und sind daher auch im täglichen Leben zu finden – vor allem in Auspuffgasen von Verbrennungsmotoren, in Räucherwaren, in gegrillten Nahrungsmitteln und in Zigarettenrauch.

    Bei RiA.H werden diese in teerhaltigem Straßenaufbruch vorhandenen Schadstoffe in einem geschlossenen System zerstört. Das angelieferte Straßenaufbruchmaterial wird zunächst über eine Rampe mit Schleuse vom LKW in die komplett geschlossene Vorbereitungshalle gekippt, ohne dass der LKW in die Halle fahren muss. Nachdem in einem ersten Aufbereitungsschritt der Straßenaufbruch schonend zerkleinert und das Gestein grob vom Bitumen getrennt wurde, wird das gesamte Material mittels geschlossenem Förderband in die Behandlungstrommel transportiert. Dort werden die Schadstoffe bei 600 °C thermisch zerstört.

    In der dabei entstehenden Abluft können noch schadstoffbelastete Stäube oder auch gasförmige Schadstoffe enthalten sein. Die Abgase mit den Feinststäuben werden gefiltert, Schadstoffe abgeschieden und entsorgt. Eine finale Abgasnachverbrennung bei 850 °C zerstört noch eventuell verbliebene organische Verbindungen.

  • Ist RiA.H eine Recyclinganlage?

    Nein, RiA.H ist eine Anlage zur Vorbereitung zur Wiederverwendung, da das aus dem teerhaltigen Asphalt gewonnene saubere Gestein gleich einem primären Rohstoff wieder zum Zweck der Herstellung von neuem Asphalt oder Beton verwendet werden kann. Es handelt sich also um ein Upcycling im Gegensatz zu einem Recycling

    Damit hat das Verfahren gemäß § 6 Kreislaufwirtschaftsgesetz (Hierarchie der Abfallbewirtschaftung) eine höhere Priorität als das Recycling und wird nur von der Abfallvermeidung in seiner Wertigkeit übertroffen.

  • Wird der LKW-Verkehr in Harlingerode und Oker durch RIA.H zunehmen?

    Nein. RiA.H wird zwar pro Stunde durchschnittlich von 4 bis 6 LKW angefahren werden (in der Regel Montag bis Freitag zwischen 7.00 und 17.00 Uhr), allerdings wird der Verkehr über die geplante sogenannte „nördliche Behelfszufahrt“ und nicht durch die Ortschaften Harlingerode und Oker geleitet.

Ihr Kontakt zu uns

Bei Fragen und Anregungen zu RiA.H melden Sie sich gern.

Kontakt aufnehmen